Zweite Welle macht Konjunkturprognosen komplizierter

Ein Kurvenverlauf in Rot mit starken Schwankungen; im Hintergrund Zahlen.

(04.11.2020) Das Wiederaufflammen der Epidemie erschwert die Prognosen. Die Konjunkturforschungsstelle (KOF) gibt zwei Szenarien zur Entwicklung des Bruttoinlandprodukts (BIP) für 2020 heraus: Der Rückgang beläuft sich demnach entweder auf 3,6 oder auf 4,9 Punkte. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein.

Das erste Halbjahr des Jahres 2020 war von einer drastischen Rezession geprägt. Im dritten Quartal kam die Schweizer Wirtschaft jedoch allmählich wieder in Schwung, was insbesondere der Lockerung der staatlichen Massnahmen und den guten Ergebnissen einiger Branchen wie dem Einzelhandel zu verdanken ist.

Angesichts der Möglichkeit eines erneuten rasanten Anstiegs des Epidemiegeschehens haben die Wirtschaftsexperten der KOF Mühe, die Konjunkturentwicklung präzise vorherzusagen. Ein Teil-Lockdown, die Schliessung von Betrieben oder ganzen Teilen der Wirtschaft lassen für das BIP 2020 einen deutlichen Rückgang befürchten. Im pessimistischsten Szenario könnte das Minus knapp 5% betragen und das Wachstum für 2021 auf 1,5% begrenzen.

Für den Fall, dass die Epidemie im Zaum gehalten wird und die staatlichen Massnahmen begrenzt bleiben, würde das BIP in diesem Jahr wohl nur um 3,6% schrumpfen. 2021 käme es folglich rascher zu einem Aufschwung, sodass ein Wachstum von 3,2% erzielt werden könnte. Diese Prognosen sind optimistischer als im August, als die KOF noch mit einem BIP-Rückgang um 4,7% gerechnet hatte.

Das Vorkrisenniveau dürfte selbst im positivsten Szenario nicht vor Ende des nächsten Jahres erreicht werden. Eine ähnliche Krise hatte sich in der Schweiz seit den 1970er Jahren nicht mehr ereignet.


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Letzte Änderung 04.11.2020

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