Konjunkturentwicklung in der Schweiz ungewiss

Auf einem Computerbildschirm wird eine Entwicklung in einem Diagramm angezeigt. Im Hintergrund ist eine Abbildung des Coronavirus zu sehen.

(01.04.2020) Covid-19 lässt die Rezession wie ein Gespenst über dem Land schweben. Die Konjunkturforschungsstelle (KOF) hat mehrere Varianten untersucht, die für 2020 von einem BIP-Wachstum von 1,2% bis zu einem Rückgang um 2,3% reichen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es jedoch schwierig, die Auswirkungen der Krise mit Gewissheit vorherzusehen.

Der Effekt der aktuellen und künftigen Regierungsmassnahmen, die Dauer der Situation und die Verbreitung des Virus sind viele ungewisse Variablen, was die Erstellung eines verlässlichen Modells sehr kompliziert macht. Die KOF bietet daher für die kommenden Monate verschiedene mögliche Szenarien an.

Im neutralsten Szenario, also der Konjunkturentwicklung, die im Moment am wahrscheinlichsten ist, stützt sich die KOF auf die Hypothese, dass die Pandemie sich auf die nächsten zwölf Monate spürbar auswirken wird. Die erste Jahreshälfte dürfte dabei am stärksten betroffen sein. Doch danach sollte das BIP im dritten und vierten Quartal wieder ansteigen und von einem Nachholeffekt profitieren. Daraus würde sich für die Schweiz für 2020 ein BIP-Wachstum von 0,3% ergeben und für 2021 ein Plus von 1,4%.

Das milde Szenario geht von zeitlich begrenzten Auswirkungen aus, mit einer Rezession, die sich auf das zweite Quartal konzentriert. Trotz eines im dritten Quartal erwarteten Nachholeffekts wird der Zustand des Welthandels am Ende der Krise unvermeidlich eine Auswirkung auf das Schweizer BIP haben. Vor einem solchen Hintergrund rechnet die KOF mit einem BIP-Anstieg, der 2020 bei 1,2% und 2021 bei 0,9% liegen würde.

Unter der Annahme eines besonders negativen Szenarios wird sich die Pandemie kurz- und mittelfristig deutlich drastischer auswirken. Die wirtschaftliche Ungewissheit, die zunehmende Staatsverschuldung, der starke Franken, die Lieferschwierigkeiten und Liquiditätsengpässe könnten das BIP bis ins zweite Halbjahr 2020 hinein schrumpfen lassen. In diesem Fall würde die Schweiz 2020 einen Rückgang des BIP um 2,3% verbuchen und 2021 einen Anstieg um 1,3%.


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Letzte Änderung 01.04.2020

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