(07.10.2020) Die CEOs ziehen eine erste Bilanz der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf ihre betrieblichen Prozesse. Laut einer Studie von PwC schätzen beispielsweise drei Viertel von ihnen, dass die Entwicklungen hin zu Automatisierung und Telearbeit langfristig Bestand haben werden.
Für die Studie hat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC rund 700 Firmenchefinnen und ‑chefs in 67 Ländern befragt, darunter auch in der Schweiz. Die CEOs gaben an, dass sie drei grosse Problemfelder sehen, die langfristiges Handeln erfordern: die digitale Infrastruktur in ihrem Unternehmen, die Digitalisierung ihrer Produkte und Dienstleistungen sowie die Einführung flexiblerer und sicherer Arbeitsmodelle.
Für 24% der CEOs hat die Digitalisierung der Betriebsabläufe Priorität und für 61% gehört sie zu den drei drängendsten Themen. Die Schweizer Wirtschaft ist laut PwC auf diesem Gebiet schon weit fortgeschritten, was durch den starken Kostendruck und den hoch entwickelten Markt bedingt ist.
Die Sicherheit der Lieferkette bereitet den CEOs ebenfalls Sorgen. Die Pandemie hat die Abhängigkeit von Lieferanten und Handelspartnern zutage gefördert. Zwei von fünf Geschäftsführungen gehen daher davon aus, dass "Onshoring" (Auslagerung von Aufgaben innerhalb der Landesgrenzen) und "Insourcing" (Wiedereingliederung von Aufgaben, im Gegensatz zum "Outsourcing") zunehmen werden.
Mehr als die Hälfte der Befragten (58%) gaben an, dass ihre Anstrengungen im Bereich Digitalisierung zu einem grossen Teil auf eine Absicherung der Lieferkette abzielen. PwC nennt mehrere Elemente, die für die Vermeidung von Versorgungsproblemen entscheidend sind. Es kann insbesondere nützlich sein, einen Plan B mit einem Zweit- oder sogar Drittlieferanten auszuarbeiten, auch wenn die Bereitstellung von Kapazitäten mit höheren Kosten verbunden ist. Die Studie spricht auch eine Erhöhung der Lagerbestände an, indem die Reserven beispielsweise von zwei Wochen auf drei Monate ausgedehnt werden.
Letzte Änderung 07.10.2020
