Aussenhandel rutscht im April ab

Ein leerer LKW-Verladebereich.

(10.06.2020) COVID-19 hatte heftige Auswirkungen auf den Aussenhandel. Die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) konstatiert für April einen Rückgang der Exporte um 11,7% und der Importe um 21,9%. Das ist der stärkste Einbruch seit Jahrzehnten.

Gegenüber dem Vormonat verringerten sich die Exporte um CHF 2,2 Milliarden auf CHF 16,7 Milliarden. Im selben Zeitraum schrumpften die Importe um CHF 3,5 Milliarden auf CHF 12,4 Milliarden, also ungefähr auf das Niveau vom Juli 2005. Die Handelsbilanz erreichte einen monatlichen Rekordüberschuss in Höhe von CHF 4,3 Milliarden.

Exportseitig gelang es keinem Wirtschaftszweig, seine Wachstumsrate aufrechtzuerhalten. Die drastischsten Einbussen mussten die Sparten Bijouterie und Juwelierwaren (77%) sowie Uhren (72,6%) hinnehmen. Insgesamt verzeichnen diese beiden Branchen ein kumuliertes Minus von CHF 1,6 Milliarden. Nach positiven Ergebnissen im März verbuchte im April selbst die Sparte Chemie/Pharma einen Rückgang um CHF 520 Millionen, was insbesondere der Verlangsamung des Handels mit Arzneimitteln geschuldet ist.

Bei den Einfuhren beläuft sich das Minus auf CHF 3,5 Milliarden. Diese Verringerung ist hauptsächlich auf die Sparten Bijouterie und Juwelierwaren (-CHF 972 Millionen), chemisch-pharmazeutische Produkte (-791 Millionen) und Fahrzeuge (-661 Millionen) zurückzuführen. Nur die Sparte Textilien, Bekleidung und Schuhe blieb im grünen Bereich.

Über Importe und Exporte hinweg verschlechterten sich die Handelsbeziehungen mit den wichtigsten Handelspartnern der Schweiz. Die Ausfuhren nach Europa beispielsweise sind so schwach wie zuletzt vor 20 Jahren. Die Einfuhren aus China wuchsen hingegen weiter (+CHF 171 Millionen).


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Letzte Änderung 10.06.2020

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