Schweizer Wirtschaft in einem schwierigen Umfeld

Die europäische, die britische und die Schweizer Flagge sind auf einem Tisch aufgestellt.

(10.04.19) Die Verschlechterung der internationalen Lage in den letzten Monaten wirkt sich negativ auf die Schweiz aus. Für 2019 korrigiert die Konjunkturforschungsstelle KOF ihre Prognosen für das BIP-Wachstum der Schweiz nach unten und rechnet nun mit einem Anstieg um 1%, anstelle der zuvor erwarteten 1,6%.

Die potenziellen Konsequenzen des Brexit, die schwache Konjunktur in der Eurozone und in China, ebenso wie die jüngste Blockade der amerikanischen Regierung erklären die momentane Zurückhaltung des Instituts. Die Exporte in diese Märkte, die für die im Ausland tätigen Schweizer Unternehmen so wichtig sind, laufen Gefahr, sich schwach zu entwickeln. Die Situation steht im Kontrast zum Jahr 2018, das mit einem BIP-Wachstum von 2,5% und einem Exportanstieg um 3,4% hervorragend abschnitt.

Die dämpfende Wirkung des internationalen Wirtschaftsumfelds betrifft auch den Tourismus. Hier macht sie sich in einem Rückgang der Logiernächte ausländischer Gäste in der Schweiz bemerkbar, der seit Ende 2018 zu beobachten ist. Auch das Baugewerbe hat zu leiden. Die KOF rechnet dieses Jahr mit einem Investitionsrückgang in der Grössenordnung von 3% aufgrund eines zu hohen Leerstands.

Beim Privatkonsum prognostiziert die KOF für dieses Jahr ein Wachstum von lediglich 0,8%. Dies steht im Zusammenhang mit der sehr bescheidenen Erhöhung der Reallöhne, die für das laufende Jahr nicht mehr als 0,4% betragen dürfte.

Der Arbeitsmarkt wird nicht so sehr unter dieser Situation leiden. Die Erwerbslosenquote gemäss der Definition der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) dürfte in diesem Jahr im Vergleich zu 2018 (4,6%) leicht zurückgehen und bei etwa 4,2% liegen. Die Anzahl der Erwerbstätigen erhöht sich damit um 0,8%.

Es wird davon ausgegangen, dass die gegenwärtige Lage nur ein punktuelles Phänomen ist. Für das kommende Jahr zeigt sich die KOF zuversichtlich und bleibt bei ihren Prognosen für ein BIP-Wachstum von 2,1%.


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Letzte Änderung 10.04.2019

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