(20.02.2019) Die Lohnungleichheiten zwischen Männern und Frauen weisen eine leichte Zunahme auf. 2016 verdienten die männlichen Angestellten 19,6% mehr als ihre weiblichen Kolleginnen, während der Unterschied 2014 mit 19,5% etwas kleiner war, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) mitteilt.
Nach einer Phase, in der diese Ungleichheiten leicht rückläufig waren (1,8 Punkte weniger zwischen 2012 und 2014), ist dieses erneute Plus auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Unterschiede im Hinblick auf das Bildungsniveau, die Funktion im Unternehmen oder die Anzahl der Berufsjahre sind einige Gründe, die vorgebracht werden, um diese Lohnschere zu rechtfertigen.
Heute lassen sich jedoch 42,9% dieser Lohnungleichheiten im Privatsektor nicht erklären. 2014 lag der Anteil bei 39,1% und 2012 bei 40,9%. Die fehlende Begründung für einen Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern fällt bei Unternehmen mit weniger als 20 Beschäftigten noch stärker ins Gewicht (60,9%).
Zwischen den einzelnen Branchen bestehen dem BFS zufolge grosse Unterschiede im Hinblick auf die Lohnungleichheit zwischen den Geschlechtern. Während sie im Gastgewerbe knapp 8% beträgt, erreicht sie in der Maschinenindustrie einen Wert von 23%. Im Kredit- und Versicherungsgewerbe liegt der Unterschied sogar bei mehr als 33%.
Die Spanne der Lohnschere variiert auch je nach Lohnklasse. Je höher man auf der Gehaltsskala nach oben gelangt, desto kleiner ist der Frauenanteil. So sind knapp zwei Drittel der Stellen, die mit weniger als CHF 4'000 brutto vergütet werden, mit Frauen besetzt. Genau andersherum ist die Tendenz bei Stellen mit einem Bruttolohn von CHF 8'000, die zu 71,8% mit Männern besetzt sind. Bei Stellen in der Lohnklasse ab CHF 16'000 beträgt der Frauenanteil nur noch 18%.
Letzte Änderung 20.02.2019
