Fachkräftemangel gibt Anlass zur Sorge

Ein Bauer bei der Gemüseernte

(09.10.2019) Die alternde Bevölkerung und der Renteneintritt der Babyboomer-Generation führen dazu, dass die Ängste im Zusammenhang mit dem Fachkräftemangel in der Schweiz zunehmen. Laut einer aktuellen Umfrage der Credit Suisse werden in den kommenden zehn Jahren mehr als 1,1 Millionen Menschen das Rentenalter erreichen.

Die Kluft zwischen der Zahl der Erwerbstätigen, die aufhören zu arbeiten, und der Zahl der jungen Erwachsenen, die in den Arbeitsmarkt eintreten, wird 2029 ihre grösste Ausdehnung erreichen. Der Unterschied wird dann rund 18'500 Personen betragen.

Allerdings werden nicht alle Branchen gleichermassen davon betroffen sein. Der Land- und Forstwirtschaftssektor wird vor einem erheblichen Arbeitskräftemangel stehen, da dort 35% der Erwerbstätigen aus der Generation der Babyboomer (Geburtsjahrgänge 1946 bis 1964) stammen. Ähnlich beunruhigend sieht es in der traditionellen Industrie, in der Verkehrs- und Transportbranche, in der Verwaltung und im Gesundheits- und Sozialwesen aus, die ebenfalls unter diesem Engpass leiden werden. Gerade in den letzten beiden Gruppen lässt die demografische Entwicklung in Verbindung mit dem geringen Automatisierungspotenzial besonders ungünstige Bedingungen befürchten.

Weniger bedrohlich ist der Fachkräftemangel im Finanzsektor sowie im Bereich Information, Kommunikation und IT. In diesen Branchen sind die Beschäftigten viel jünger.

Rund 25% der KMU setzen auf Automatisierung und Digitalisierung, um ihren Bedarf zu senken und einige Fachkräfte zu ersetzen, berichten die Analysten der Grossbank. Doch das ist nicht in allen Bereichen möglich. Eine andere Lösung wäre, Erwerbstätige über das gesetzliche Rentenalter hinaus auf dem Arbeitsmarkt zu halten. Daran ist bisher allerdings nur eine Minderheit der KMU interessiert und auch bei den Arbeitnehmenden selbst können gewisse Vorbehalte bestehen.


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Letzte Änderung 09.10.2019

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