Lösungen für die effiziente und günstige Erstellung von Websites

Eine Internetpräsenz ist für ein KMU unerlässlich geworden. Ein Überblick über die verschiedenen Optionen, die sich Unternehmerinnen und Unternehmern zu diesem Thema bieten.

Eine Person tippt etwas auf einem Laptop, daneben liegen ein Tablet und ein Smartphone.

Wenn ein Unternehmen beschliesst, eine eigene Website zu erstellen oder die bestehende neu zu gestalten, muss es viele Aspekte berücksichtigen. Dazu zählen zum Beispiel das Grafikdesign, die Ergonomie, die Inhalte oder die Funktionen wie ein Online-Shop. Wichtig ist auch das technische Grundgerüst mit einem passenden Programm für das Website-Management, oft als Content-Management-System, kurz CMS, bezeichnet, und die Integration der Lösung in das übrige IT-System des Unternehmens. 

Arnaud Dufour, Professor am Institut für Mediengestaltung an der HEIG-VD, stellt fest, dass der Markt für Website-Entwicklung in den letzten Jahren von zwei grossen Trends geprägt war: "Wir beobachten eine Standardisierung der Content-Management-Lösungen mit vorgefertigten Angeboten, die einfach und leistungsfähig sind und über viele Funktionen verfügen, insbesondere weil man sie mit zusätzlichen Komponenten erweitern kann." Zudem sieht der Experte, dass immer mehr cloudbasierte Lösungen genutzt werden. "Das Vertriebsmodell ist dabei ein Standard-Angebot, das auf einem entfernt gelegenen Server gehostet wird. Alles wird als Dienstleistung in Rechnung gestellt, in der Regel mit einem monatlichen Betrag. Diese beiden Phänomene haben zu einem Preissturz geführt." 

Unzählige Angebote 

Von den in der Schweiz häufig genutzten Angeboten nennt der Experte der HEIG-VD Lösungen aus Open-Source-Programmen wie WordPress, Drupal oder Joomla!, aber auch solche, die ausschliesslich als Dienstleistung entwickelt wurden (SaaS – Software as a service), wie zum Beispiel Wix, Weebly, Jimdo oder Squarespace. Diese bieten einen integrierten Editor an, mit dem sich eine Website anhand von gebrauchsfertigen Modellen erstellen lässt. Der Nutzer wählt die Vorlage aus, die am besten passt, verändert sie dann, indem er seine eigenen Inhalte, seine visuelle Identität oder verschiedene Features (Kontaktformular, Google Maps, Modul zur Terminvereinbarung usw.) einfügt. Die vier oben genannten Lösungen enthalten darüber hinaus ein integriertes Webshop-Modul. Einige dieser Plattformen bieten Vorlagen an, die speziell auf eine bestimmte Branche zugeschnitten sind, zum Beispiel einen Coiffeursalon, ein Restaurant, ein Hotel oder ein Fotostudio. 

Lösungen auf der Basis von Open-Source-Programmen oder der Cloud bieten auch E-Commerce-Erweiterungen an, mit denen man einen einfachen Online-Shop führen kann. Hierzu zählen WooCommerce für WordPress, Magento, PrestaShop, Shopify, Volusion, BigCommerce oder BigCartel. Natürlich ist es auch möglich, auf die Dienste grosser Marktplätze wie eBay oder Amazon zurückzugreifen. Bei den Online-Bezahlsystemen haben sich ebenfalls Angebote entwickelt, die speziell an KMU angepasst sind (PayPal oder Stripe). 

Digitales Ökosystem 

Agenturen können mit fachlichem Rat zur Seite stehen oder diese Lösungen so konfigurieren, dass sie zu den spezifischen Bedürfnissen des jeweiligen Unternehmens passen. Sie können auch ein massgeschneidertes Design liefern, den Content vorbereiten oder den Unternehmen dabei helfen, solche Projekte zu steuern. Marc Oehler, Operational Manager bei der Genfer Firma Infomaniak, die auf Webhosting und den Verkauf von Domains spezialisiert ist, empfiehlt einen lokalen oder in derselben Zeitzone ansässigen Hosting-Anbieter zu wählen, damit der Support und die Erreichbarkeit gewährleistet sind. "Wichtig ist auch zu prüfen, inwieweit der Host Ihnen freien Zugang zu Ihren Daten gewährt. Einige Plattformen machen es zur Bedingung, dass die Website bei ihnen gehostet wird. Dann ist es unmöglich, sie bei einem Umzug mitzunehmen. Die einzige Lösung ist, woanders alles neu zu machen." Was die Gebühren angeht, sollte man mit CHF 170 pro Jahr für das Hosting von Website und E-Mails rechnen und mit rund CHF 1'000 für die Erstellung einer guten Präsentationswebsite (Showcase) durch einen Webmaster. 

Ein Punkt darf laut Arnaud Dufour nicht vergessen werden: "Eine Website ist nur ein Element im digitalen Ökosystem des Unternehmens, das auch die Präsenz in den sozialen Netzwerken und in den Suchmaschinen oder auch auf anderen Websites sowie einen Newsletter beinhalten sollte. Die Website als solche muss gezielt beworben werden, damit man sicherstellt, dass wirklich die anvisierte Klientel angesprochen wird." Dazu gehören eine gute Positionierung und Anzeigen in den Suchmaschinen, aber auch Online-Kampagnen in Form von Videos, Grafiken (zum Beispiel Werbebanner auf dem Display) und Werbung in den sozialen Netzwerken.


Informationen 

Zum Thema

Regelmässige Anpassungen 

Firmenwebsites können schnell veraltet sein, sei es in Bezug auf die Funktionen oder das Design. Die Papeterie Kramer Krieg aus Lausanne hat 2016 eine Agentur damit beauftragt, die Website neu zu gestalten, damit ihre Kunden in wenigen Klicks zu ihrer Bestellung gelangen können. "Neben dieser Neufassung, die zusätzliche Optionen wie den Zoom auf die Produkte oder deren Visualisierung in verschiedenen Farben ermöglicht hat, werden jedes Jahr verschiedene Anpassungen vorgenommen, um unsere Website aktuell zu halten, insbesondere im Hinblick auf die E-Commerce-Funktionen", berichtet die Einkaufsleiterin Sarah Borloz.

Download

Checkliste Online-Auftritt KMU (2013) (PDF, 216 kB, 13.11.2019)Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) und Bundesamt für Kommunikation (BAKOM)

Letzte Änderung 05.09.2018

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News und nützliche Informationen für Gründer und Unternehmer
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